Ein wahrlich erstaunlicher Zufall ergab sich letzte Woche hier in Aberdeen. Unser Besuch, mein Vater und Inge, reisten mit Mühe aus dem schneereichen Österreich an und vergaßen dabei eine wesentliche Sache daheim zu lassen - nämlich den Schnee! Fast zeitgleich mit ihrer Landung kam auch der Schnee nun endgültig, mit einer seit Jahren (manche Schotten können sich an so viel Schnee gar nicht erinnern!) nicht mehr dagewesenen Intensität über den Norden Schottlands.
Nun gut, wir haben ja unsere größte Freude mit soviel Schnee. Die Schotten aber zeigten sich einigermaßen überfordert, schlossen sämtliche Schulen & Kindergärten (mit Ausnahme Magdi's!), verlasen im Radio jeden Tag aufs Neue die über 200 Bildungsstätten, die ihre Pforten verriegelt hielten, warnten vor extrem gefährlichen Bedingungen und riefen alle auf, sich nicht unnötig in die Gefahr des Straßenverkehrs zu begeben. Zu Recht, ist doch der durchschnittliche Schotte mit seinen Sommerreifen und seinen fehlenden Winterfahrkünsten relativ bis merklich unterprivilegiert in den kühlen Decken. Erschwerend dazu gesellt sich die überaus sonderbare Räumungstechnik: "das wird sich schon von selber geben" - sprich wenig Schneepflüge, kaum Sand, kein Salz und dort, wo Menschen ihre Schritte setzen wird sowieso nicht mal im hintersten Winkel daran gedacht, wegzuschaufeln, was schon nach der 1. Nacht eisige und in Folge gemein gefährliche Wege (im Besonderen für ältere Mitmenschen) heraufbeschwört. Tja, und so sind mittlerweile zwar die Hauptstraßen der Stadt vom Schnee befreit, aber alles andere, wie Gehsteige oder Parkplätze, hüllt sich weiterhin in eine dicke, schmutzige Schicht von unregelmäßigem Eis, Matsch und Gatsch, die sogar mir, der ich ein geübter überstockundstein-Mensch bin, Mühe bereitet.
(Ups, jetzt hab ich schon wieder vom Schnee (-chaos) geschrieben...!?!)
Ein Wort sei noch zum Schneefall an sich verloren, denn der ist definitiv anders als bei uns: dichte große Flocken wild durcheinander wirbelnd in einem Schneesturm (= blizzards, welch' lässiges, englisches Wort;) wechseln sich mit blauem Himmel und Sonne im Halbstundentakt ab - eine Freude, das mitzubekommen!
Wie auch immer - der Schnee, der über der schottischen Landschaft seinen Zauber ausgebreitet hat, tut sooo gut! Helle Flächen, reflektierende Sonne vom Boden - Wärme; und sogar die graue Stadt hebt sich vom Weiß wunderschön ab! Winter ... SEELENFÜLLER!
Jetzt aber zurück zu unserem Besuch, mit dem wir eine feine Woche verbrachten! Touristische Highlights wie Aberdeen *hihi*, Forvie Beach, Cullienstone und Slains Castle, Stonehaven, Crathes Castle und Ballater mit Stonecircle - das Alles im Zauber des Wintermantels und Schneegestöbers (gut, dass unser Besuch dem Schnee wohlgesonnen, weil bereits gewohnt von daheim, entgegentrat!) erlebten wir genauso wie die gute Aberdonische Restaurantkultur und interessante Gespräche - hier noch mal ein großes DANKE an unsere beiden Gäste!
Habt's an guten Start zu Hause, schön dass da wart's *g*
& wir hoffen, ihr denkt's immer wieder mal gern zurück
an die schottischen Tage im "weißen" März!
