27 September 2005

02: DIE INSEL RUFT - ANREISEPERSPEKTIVEN >>>FOTOS<<<

Liebe Daheimgebliebenen!

Das grosse Abenteuer nimmt seinen Lauf...
Was wir in unseren Vorstellungen immer wieder durchgespielt oder zumindest durchzuspielen versucht haben, ist nun Wirklichkeit. Nichts kann die Zeit anhalten, nichts uns entmutigen :-)

ASPHALT & FAMILIE
Die vielen Autobahnkilometer bringen uns zuerst nach Mainz, wo wir 2 ganz gemuetliche und familiaere Tage bei Gerhard's Schwester Renate verbringen. Mit einigem Wehmut verlassen wir die wohltuend-heimelige Atmosphaere ihres Bungalows. Danach flitzt Vieles lei so vorbei: Deutschland, Holland, Belgien (unvergesslich: seine kuenstlich geschaffenen, haesslichen Urlaubsanlagen an der Kueste), Atomkraftwerke, Windraeder, Landschaft. Des Nachts erreichen wir die etwas unsicher anmutende Gegend um Calais. Eingebettet zwischen dicken LKW's verbringen wir die Dunkelheit im Auto. Mit der frischen Morgenbrise traegt uns die grosse Faehre ueber's Meer und laesst uns in Dover an Land rollen - wo wir begreifen: wir sind auf der Insel, dem Land, das uns die naechsten Monate Asyl gewaehrt!

DOVER
Die weisse Steilkueste von Dover entlockt uns erste Kommentare der Begeisterung. Wenig spaeter ist nur noch eins wichtig: auf der linken Strassenseite und dabei cool bleiben. Doch schon auf den ersten Metern wird klar, dass die Chance unfallfrei nach Schottland zu gelangen, unerwartet gross ist ;-)

DIE SCHAFE & IHRE STEINE
Kaum des Linksfahrens maechtig, draengen sich "neue" Dinge in unser Blickfeld, Tiere naemlich, ihres Zeichens Schafe. Sie sind einfach ueberall, strecken ihre Maeuler ins Gras oder zeigen frech ihre Hinterteile (die uns bei kurzgeschorenen Exemplaren nicht selten an Schweine erinnern). Auch ihren liebenswerten Gesichtsausdruck verbergen sie nicht. Dieser hat spontane & anhaltende Zuneigung unsererseits zur Folge! Worin die lieben Vieher gehalten werden, ist nicht zu uebersehen und jedenfalls erwaehnenswert. Denn in uralten Zeiten verbrachten wohl saemtliche Inselbewohner ihre Tage mit "Steineklauben". Das Resultat ihres Fleisses ist ein riesiges Steinwall-Netz, gesponnen ueber das ganze Koenigreich! Praktischerweise wurde so nicht nur Weideland gewonnen, sondern zeitgleich der notwendige Zaun errichtet!

PEAK & LAKE DISTRICT

Wir begegnen diesen wunderschoenen Landschaften um zur Ruhe zu kommen und auch dem Ziel "Urlaub machen" nicht allzu fern zu bleiben. Unter magischem Mondeinfluss besteigen wir herrlich rauhe Felsen inmitten einer Schafweide (wo sonst?), erfreuen uns am Zeltleben (und der warmen Dusche) & bummeln durch die Stadt Buxton. Schon am naechsten Morgen geht es ab zu den Lakes.
Dort trifft uns nicht der Schlag, sondern die Sonne und wir sind ganz selig ob des gutgelaunten Wettergottes! Denn wie man so hoert, soll dieser im Lake District gern muerrisch sein ;-)
Nach einer "Ablehnung" finden wir einen herrlich gelegenen Campingplatz und studieren die Karten. In den kommenden 2 Tagen atmen wir den Hauch der Vergangenheit in, um und neben dem malerisch und mythisch postierten STONE CIRCLE, beschreiten Grat und Flanke des farngeschmueckten Berges, blicken hinab auf glitzernde Seen, staunen ob des beschaulichen Lebens, erklimmen (by car) den wildromantischen Pass und wandern am Huegel mit der Erikahaarpracht.
Der Himmel meint es also gut mit uns, davon sind wir laengst ueberzeugt und darum setzen wir getrost unsere Reise fort...

STATIONEN

So haben wir es noch mit englischer Tradition zu tun, z. B. einem herzzereissenden Teestueberl. Ausserdem begleitet uns ohne Unterlass eine gruen-gelb-rote, huegelig-freundliche Landschaft und immer wieder ausgedehnte Waelder mit ehrwuerdigen Baumriesen.
Menschliche Zivilisation kreuzen wir eher in Siedlungs- und Ballungsraeumen (an deren Namen ich mich im Moment leider nicht erinnere. Halt! Zwei fallen mir soeben ein: die Einkaufsstadt Carlisle & die Kuestensiedlung Ayr.

SCHOENES SCHOTTLAND

Unvermeidlich kommt die Grenze zu Schottland naeher...beim Ueberfahren spueren wir nichts, sehen aber, dass eh alles beim "Alten" bleibt: Schafe, Huegel, Strohballen - soweit das Auge reicht ;-) Auf Streifzug gehen wir in Glasgow (Edinburgh heben wir uns fuer einen extra Trip auf). Allerdings haben wir nur fuer ein kurzes Hineinschnuppern Zeit, weil das Parken unverschaemt kostspielig ist. Noch stiefmuetterlicher behandeln wir Dundee (unverdienterweise) - aber irgendwann wollen auch wir ankommen - in unserer neuen Heimat Aberdeen und die Siedlungstaetigkeit hinter uns bringen.
Um mit positiven Gefuehlen einzuziehen, lassen wir uns von der Sonne supervidieren und vom idyllischen, schon im Mai besuchten , Stonehaven begruessen (Wiedererkennungswert: freudige 100 %)!

WIR SIND ANGEKOMMEN
Wir sind da und daran laesst sich nix aendern - was weiter geschieht, steht bald geschrieben.

Bis bald bei Ginger&Mandarin :-)
Mit einem warmherzigen Laecheln und viel Energie fuer's Starten
Magdi&Gerhard